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Beheizung von Hallen: 6 Heizsysteme im Überblick

25. Juli 2025
Leere Logistikhalle mit großen Toren
Warmluft, Flächenheizung oder doch lieber Infrarot? Oder gleich die neuen Fair.AIdH-Technologien, um die Wärmeversorgung wirtschaftlich und zukunftssicher für die Anforderungen der Energiewende aufzustellen? Zur Beheizung von Hallen stehen die verschiedensten Heizsysteme zur Auswahl. Je nach Anforderung eignet sich das eine mehr, das andere weniger. In diesem Beitrag erhalten Sie einen ersten Überblick über die sechs relevantesten Systeme für Industrie- und Gewerbehallen und deren Funktionsweise.

Zum Einstieg – darin unterscheiden sich zentrale und dezentrale Systeme

Systeme zur Beheizung von Hallen unterscheiden sich in zentrale und dezentrale Systeme. Zentral arbeitende Systeme benötigen einen separaten Heizraum, in dem Wärme in sogenannten Wärmeerzeugern erzeugt wird. Diese Wärme wird dann zu den Heizgeräten – sogenannte Wärmeübertrager – geleitet, wo sie das darin geführte Heizmedium erhitzt, was wiederum Wärme zum Heizen bereitstellt. Dieser Vorgang wird auch als „indirektes Heizen“ bezeichnet. Durch den Transport geht jedoch bereits ein Teil der Wärme verloren.

Dezentrale Systeme hingegen nutzen die Primärenergie direkt im Nutzraum bzw. dem Heizgerät selbst, welches die Wärme erst dort erzeugt, wo die Mitarbeiter sie brauchen. Sie sind sozusagen Wärmeerzeuger und Wärmeübertrager in einem Gerät, benötigen keinen separaten Heizraum, sind flexibler und schneller einsetzbar. Zudem entstehen keine Wärme- respektive Energieverluste durch Speicher und Transportleitungen.

Warmluftbeheizung von Hallen: Diese Möglichkeiten haben Sie

Das Grundprinzip hinter Warmluftheizungen ist denkbar einfach und schnell erklärt: Ein Gebläse leitet warme Luft in einen Raum und erwärmt ihn auf diese Weise. Wer bei der Beheizung von Hallen auf Warmluft setzen will, hat dazu zwei Möglichkeiten:

Dezentrale Wärmeversorgung via Warmlufterzeuger

Bei direkt befeuerten Warmlufterzeugern erzeugt der Brenner die Wärme direkt dezentral. Mittels eines Wärmeübertragers wird auf der Sekundärseite angesaugte Luft dann erwärmt und in die Halle geblasen.

Bei der Beheizung von Hallen mithilfe von Warmlufterzeugern kann auf raumluftabhängige und -unabhängige Betriebsweise zurückgegriffen werden. Das heißt: Das Gerät saugt entweder Frischluft an oder erwärmt die Luft aus der Halle selbst. Letzteres ist besonders praktisch. Da warme Luft bekannterweise nach oben steigt (Konvektion), ist die Luft im Arbeits- bzw. Fußbodenbereich tendenziell kälter. Raumluftabhängige Warmlufterzeuger führen genau diese kühle Luft wieder zurück in die Warmlufterzeugung und sorgen so für Nachschub. Raumluftunabhängige Geräte hingegen nutzen oftmals zusätzlich die Wärme der Abgasführung, um die von außen zugeführte Luft zu erwärmen.

Zentrale Beheizung von Hallen mit einem Lufterhitzer

Indirekt beheizte Lufterhitzer, auch Luftheizer genannt, erwärmen die Luft nicht selbst. Vielmehr wird hier ein separater Heizkessel oder eine Zentralheizung angeschlossen, der den Wärmetauscher extern beheizt. Der Lufterhitzer saugt ebenfalls Luft an und leitet sie dann über den Wärmetauscher, der sie erwärmt. Dann kann die Warmluft in die Halle geblasen oder über Luftkanäle verteilt werden. Wenn Sie zur Beheizung von Hallen einen Lufterhitzer einsetzen möchten, sollten Sie auch hier wieder die Konvektion bedenken und entsprechend eine Warmluftrückführung oder Deckenventilatoren einplanen, die wenigstens teilweise für Abhilfe sorgen.

Flächenheizungen zur Beheizung von Hallen

Flächenheizungen können Sie grundsätzlich im Fußboden, in der Decke oder in den Wänden einbauen. Am weitesten verbreitet ist wohl die Fußbodenheizung, doch das System dahinter ist im Grunde gleich. Für die Fußbodenheizung werden beim Bau der Halle dünne Rohre flächendeckend und schlangenförmig im Boden verlegt. Auch nachträglich kann die Fußbodenheizung noch in einer zusätzlichen Estrichschicht eingebracht werden. Anmerkung: In der Praxis ist diese Option eher unrealistisch, schließlich müsste die komplette Halle inklusive Maschinen ausgeräumt werden und würde über Wochen nicht zur Nutzung zur Verfügung stehen.

Zur Beheizung von Hallen wird durch diese Rohre ein extern erhitztes Heizmedium (z. B. Wasser) geleitet. Die somit erzeugte Wärme ist direkt im Boden spürbar und wird erst langsam an den Raum abgegeben, hält sich dort jedoch auch bei kurzzeitigem Ausschalten der Heizung noch eine Weile.

Bitte beachten Sie, dass warmwassergeführte Systeme sehr träge sind und teils tagelange Aufheizzeiten benötigen. Sie können nicht kurzfristig ein- oder ausgeschaltet werden und müssen i. d. R. die komplette Heizperiode 24/7 in Betrieb bleiben. Zudem sollten Sie beachten, dass zu tiefe Verankerungen von Regalen oder Maschinen die Heizschläuche beschädigen können.

Nicht zu vergessen: Die Infrarot-Strahlungsheizungen

Bei der Beheizung von Hallen via Strahlungswärme wird zwischen Hell- und Dunkelstrahlern unterschieden. Hinzu kommen die Deckenstrahlplatten.

Deckenstrahlplatten

Auch bekannt als „Warmwasserdeckenstrahlplatte“, werden bei diesem System Rohre auf einer Metallplatte direkt unter der Decke verschweißt. Ähnlich wie bei der Fußbodenheizung fließt durch diese Rohre heißes, über einen externen Wärmeerzeuger erhitztes Wasser, das die Wärme auf die gesamte Konstruktion überträgt. Ein Strahlblech leitet die Wärme dann nach unten in den Raum, wo sie die Oberflächentemperaturen aller Flächen erhöht.

Zwischen Decke und Deckenstrahlplatte sollten Sie eine Dämmschicht anbringen, um den Wärmeverlust nach oben zu verringern. Wer Deckenstrahlplatten zur Beheizung von Hallen einsetzen will, sollte außerdem eine große Heizfläche von ca. 15-20 % der Deckenfläche einplanen. Weil Wasser bei einer Temperatur von 100 °C kocht, muss das Temperaturniveau dieser Heizung – ähnlich wie bei der Fußbodenheizung – relativ niedrig sein. Dieses gilt auch für den Infrarotwirkungsgrad von Deckenstrahlplatten. Bitte beachten Sie dies bei der Auslegung Ihrer Heizungsanlage.

Infrarot-Dunkelstrahler zur effizienten Beheizung von Hallen

Dunkelstrahler, auch als Schwarzstrahler bekannt, sind eine Variante der Infrarot-Strahlungsheizungen. Die Beheizung von Hallen erfolgt hier dezentral durch einzelne Geräteeinheiten, die durch einen Brenner eine lange Flamme in einem Strahlrohr erzeugen. Entstehende Abgase werden geschlossen nach außen geführt und können mit der Brennwerttechnik zur Restwärmenutzung verwendet werden. In der Vergangenheit handelte es sich beim Energieträger um Erd- oder Flüssiggas. Die neuen Fair.AIdH* Infrarottechnologien oder auch Multi-Energie-IR-Hallenheizungen können heute energieflexibel erneuerbare Energien wie Strom oder Biogas und Wasserstoff nutzen. Durch ihre Fähigkeit, variabel die Energieträger zu nutzen, die gerade besonders kostengünstig sind, bieten sie einen skalierbaren, gesetzeskonformen und sicheren Weg in die CO2-freie Zeit.

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Das Prinzip ist in Hallen sehr effektiv: Reflektoren am Strahlungsrohr lenken die entstandene Wärme in Form von Infrarot-Strahlung in die zu beheizenden Bereiche. Dort sorgt diese erst für Wärme, wenn sie auf die Raumfassung und Oberflächen von Objekten oder Personen trifft – ähnlich wie die Sonne. Der entscheidende Vorteil von Strahlungsheizungen dieser Art ist daher, dass keine warme Luft physikalisch bedingt unter die Decke steigt und zurückgeleitet werden muss. Dieses physikalische Wärmeprinzip und die Möglichkeit, dass Sie Infrarot-Dunkelstrahler auch kurzfristig ein- oder ausschalten können und auch einzelne Heizzonen unterschiedlich regeln können sorgt für einen enormen Effizienzvorsprung dieser Systeme. In der Praxis sind Energieeinsparungen von 50 bis 70 Prozent die Regel.

Hellstrahler: Wärmeerzeugung über Keramik

Hellstrahler arbeiten auf ähnliche Weise wie Dunkelstrahler. Ein Gas-Luft-Gemisch wird auf Keramikplatten verbrannt, erzeugt Wärme und emittiert Infrarotstrahlung. Reflektoren leiten die Strahlen auch hier gezielt in den Arbeitsbereich. Der grundsätzliche Unterschied besteht jedoch in der Verbrennung. Die erfolgt bei Hellstrahlern offen – und damit verbleiben die Abgase zunächst im Raum. Eine indirekte Abführung der Abgase ist somit erforderlich. Wer bei der Beheizung von Hallen auf Hellstrahlersysteme setzt, muss deshalb für ausreichende Be- und Entlüftung sorgen.

Was lohnt sich zur Beheizung von Hallen besonders?

Welches Heizsystem nun für Sie die richtige Wahl ist, hängt ganz von Ihrem Nutzungsprofil und Ihren wirtschaftlichen Anforderungen ab. Bei Raumhöhen ab 4 Meter empfehlen sich an dieser Stelle jedoch Infrarot-Dunkelstrahler, da diese besonders gut auf die gebäudephysikalischen Besonderheiten von Hallen ausgelegt sind und sich durch vergleichsweise geringe Investitionskosten bei hoher Effizienz, Flexibilität und Betriebssicherheit auszeichnen. Lassen Sie uns gerne in einem persönlichen Gespräch darüber sprechen – oder finden Sie mit unserem Konfigurator heraus, welches Heizsystem für Ihr Objekt am besten geeignet ist!

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